Marsch für’n Arsch 2019

Am 15. Juni 2019 veranstalten christliche Fundamentalist*innen wie jedes Jahr den “Marsch für die Familie” in der Wiener Innenstadt. Bewusst wählt die “Plattform Familie”, wie sich die VeranstalterInnen nennen, den Tag der Regenbogenparade, um gegen LGBTIQ+(Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Inter, Queer and more)-Rechte und queer-feministische Forderungen zu protestieren.Mit Slogans wie beispielsweise “Ehe nur zwischen Mann und Frau”, “Kein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare” oder “Unantastbares Lebensrecht ab der Empfängnis” propagieren die Fundis einerseits ein traditionelles, reaktionäres und patriarchales Familienmodell. Andererseits werden die rechtliche Gleichstellung, Sichtbarkeit und Lebensweise(n) von LGBTIQ+-Menschen in den Dreck gezogen. Des Weiteren stellen die Fundis wichtige (queer-)feministische Errungenschaften wie die Fristenlösung (Straffreiheit bei Schwangerschaftsabbrüchen bis zum 3. Schwangerschaftsmonat) in Frage.

Die “Plattform Familie” setzt sich zusammen aus radikalen AbtreibungsgegnerInnen wie “ProVita” und anderen bekannten antifeministischen, homophoben und rechtsextremen Gruppierungen und Einzelpersonen wie dem “Verein Okzident”, “PEGIDA Österreich”, dem “Wiener Akademikerbund”, HLI Österreich, der “Liga für Sozialhygiene”, Ursula Stenzel, Markus Franz uvm. (weitere Infos auf fida-blog.info).

Dass solche Forderungen (noch immer bzw. wieder einmal) breiten gesellschaftlichen Zuspruch erhalten, zeigt das Programm der in den vergangenen Monaten regierenden schwarz-blauen Koalition, mit dem ebenfalls krampfhaft versucht wird, an einem binären, stereotypen und heteronormativen Geschlechterbild festzuhalten, wenn von der “Verschiedenheit von Mann und Frau” die Rede ist. Nebenher fordert die Petition #Fairändern die Einführung von verpflichtenden Bedenkzeiten vor einem Schwangerschaftsabbruch, eine „Hinweispflicht“ für Ärzt*innen auf „Unterstützungs- und Beratungsangebote für schwangere Frauen“ und eine „Informationskampagne über Adoption/Pflege als Alternative“ (weitere Infos auf fida-blog.info). Rechtskonservative Regierungen weltweit wenden außerdem harte Repressionsgesetze gegen Pro-Choice-Aktivist*innen, welche für den legalen und kostenfreien Zugang zu Abtreibungen kämpfen, an.

Es kotzt uns an, dass bisher Erkämpftes permanent weltweit verteidigt werden muss, statt dass gesellschaftliche emanzipatorische Kämpfe vorangetrieben werden können. Wir fordern eine Gesellschaft, in der jede*r frei über ihren*seinen Körper bestimmen und selbstbestimmt leben kann.

MY BODY – MY CHOICE!
SMASH THE CIS-TEM!
ZERSTÖRT DAS PATRIARCHAT – IMMER UND ÜBERALL!
FIGHT HETERONORMATIVITY!